Traditionelle Ringelblumen-Salbe selbst gemacht - SalzburgerLand Magazin

2022-09-03 10:05:54 By : Ms. Vivian Dong

Von Juni bis Oktober blühen die Ringelblumen im SalzburgerLand in den klassischen Bauerngärten, in Blumentöpfen vor dem Haus oder auf dem Feld zwischen den Kartoffelpflanzen. Seit vielen Generationen wird die Ringelblume, lateinisch Calendula officinalis L. genannt, als Heilpflanze genutzt und das Wissen über die Verarbeitung in den Salzburger Familien weitergegeben. 

Die Blüten der Ringelblume strahlen in leuchtendem Gelb und Orange und werden in aufgeblühtem Zustand bei trockenem, sonnigen und warmen Wetter geerntet. Anschließend werden sie mit Fett oder Öl konserviert. Traditionell bereitete man im SalzburgerLand die Salbe mit Schweineschmalz oder Butter zu. Heute verwendet man dafür Olivenöl als Auszugsöl. Die Ringelblumensalbe wurde vielseitig verwendet, zum Beispiel bei kleinen Wunden und Schürfwunden, aber auch bei schmerzenden Gelenken oder Muskeln. Tipp: Die Ringelblumensalbe ist eine Wohltat für die Füße nach einer anstrengenden Bergtour! 

Ölauszug der frischen Ringelblumenblüten:

Materialien: Olivenöl frische Blüten der Ringelblume 1 Marmeladenglas

Herstellung:  Als Basis für die Salbe wird als erstes ein so genannter Ölauszug hergestellt. Dafür pflückt man frische Blüten der Ringelblume und gibt sie in ein gereinigtes und leeres Marmeladenglas. 

Anschließend werden die Blüten im Glas mit hochwertigem Bio-Olivenöl übergossen, das Glas mit dem Deckel wird verschlossen. 

Der Ölauszug mit den Ringelblumenblüten bleibt nun mindestens zwei bis maximal acht Wochen an einem dunklen, kühlen Ort stehen. Wichtig ist das Glas immer wieder leicht zu schütteln! Nach dieser Zeit werden die Blüten abgeseiht und das Öl entweder in einer dunklen Flasche weiter aufbewahrt oder direkt zu Ringelblumen-Salbe weiter verarbeitet. 

Tipp: Um ein reines Öl (ohne kleine Partikel) zu erhalten, kann man das Öl nochmals durch einen Teefilter filtern. 

Materialien: Ölauszug der Ringelblumenblüten / Ringelblumenöl (100ml Öl + 20g frische Blüten) Bienenwachsplatten (erhältlich beim regionalen Imker) (10g) zum Filtern: Teefilter, kleines Sieb Küchenwaage auf Gramm genau Kännchen aus Emaille Milchaufschäumer hitzebeständige Gläser kleine Salbentiegel aus Glas Alkohol zur Desinfektion der Gläser

Herstellung:  Wichtig ist, die Salbentiegel bzw. Glastiegel sauber zu reinigen und zu desinfizieren. Hierfür eignet sich eine Sprühflasche gefüllt mit Alkohol (z.B. 38 % Korn). Der Alkohol wird in die Gläser gesprüht und anschließend mit einem sauberen Tuch getrocknet. 

Anschließend werden die Bienenwachsplatten in Stücke gebrochen und im Emaille-Kännchen am Herd langsam erwärmt. 

Bienenwachs schmilzt bei ca. 65° C und wird flüssig. 

Zum flüssigen Bienenwachs wird nun der Ringelblumen-Ölauszug zugegeben und mit dem Milchaufschäumer verrührt. 

Noch warm wird die Flüssigkeit in die vorbereiteten Gläser eingefüllt. 

Anfangs ist das Öl noch flüssig, nach kurzer Zeit wird das Öl (aufgrund des Bienenwachses) härter. Die Gläser sollten so lange offen stehen bleiben (abgedeckt mit einem sauberen Tuch oder Küchenrolle) bis die Wärme vollständig entweicht ist. Erst dann werden die Gläser verschlossen. 

Die Salbe kann nun in der Speisekammer oder in der Küche aufbewahrt werden. Eine Aufbewahrung im Kühlschrank ist nicht notwendig bzw. nicht ideal! 

Fotos © Anke Eder (Natürlich Hausgemacht)

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