Kleine Mühe, großer Effekt – EM – Das Entsorgungsmagazin

2022-08-12 10:21:44 By : Mr. Mr. Larry

Grillen gehört hierzulande zu den liebsten Freizeitbeschäftigungen. Hinterher die Abfälle richtig getrennt zu entsorgen, wird dagegen eher als lästige Pflicht verstanden. Dabei ist die kleine Mühe nach dem Grillvergnügen unverzichtbar. Denn sie dient dem Schutz von Umwelt, Mensch und Tier. Darauf weist  die Initiative „Mülltrennung wirkt“.

Sommer, Sonne, Grillsaison: Der Duft von saftigen Steaks, würzigen Tofu-Würstchen und knackigem Gemüse erfüllt Gärten und Parks. Während es viele beim Braten und Brutzeln zu wahrer Meisterschaft bringen, sieht das anschließende Abfälle einsammeln und richtige Entsorgen nicht immer titelverdächtig aus. Dabei geht es beileibe nicht nur um eine schöne Optik. Denn die Verpackungen von Grillgut und -beilagen können recycelt werden – und das schont Klima,  Umwelt und Ressourcen.

Das ist jede Mühe wert- und auch der kleinste Beitrag zählt.  Eine aktuelle Studie des Öko-Instituts belegt: Durch die Verwertung von Verpackungen aus der Gelben Tonne und dem Gelben Sack, aus Glas sowie aus Papier, Pappe und Karton werden in Deutschland jährlich 1,95 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart.

Axel Subklew, Experte von der Initiative „Mülltrennung wirkt“, hat Tipps, wie man sich die Abfalltrennung nach dem Grillen erleichtern kann: „Wer im Garten oder auf dem Balkon grillt, sollte verschiedene Abfallbehältnisse direkt neben dem Grill aufstellen. Restmüll und Verpackungen können dann gleich dort getrennt gesammelt werden. Das spart hinterher viel Arbeit. Auch bei Grillpartys im Park gehören Tüten für die verschiedenen Abfälle ins Gepäck, damit der Müll nicht liegen bleibt, sondern später zu Hause getrennt entsorgt werden kann.“

Leere Verkaufsverpackungen aus Kunststoff, Aluminium, Weißblech und Verbundmaterialien kommen in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack. Beim Grillen sind das zum Beispiel Kunststoffverpackungen – dazu zählen auch Styroporschalen – von Steaks, Würstchen oder Gemüseburgern, genauso wie mit Kunststoff beschichtetes Papier, das Metzger häufig an der Frischetheke verwenden. Auch Konservendosen, beispielsweise für Gemüsemais, sind ein Fall für die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack. Sind Verpackungen jedoch stark verschmutzt, etwa mit viel Marinade oder Essensresten, gehören sie in den Restmüll.

Alufolie, zum Beispiel für Folienkartoffeln, oder Alu-Grillschalen für Fleisch oder Gemüse sind keine Verpackungen und gehören deshalb nicht in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack, sondern in den Restmüll. Einzige Ausnahme: Regionen, in denen Verpackungsabfälle und stoffgleiche Abfälle in Wertstofftonnen gesammelt werden. Denn in diese dürfen auch Gegenstände aus Plastik und Metall entsorgt werden, die keine Verpackung sind.

Ketchupflaschen aus Kunststoff oder Aluminium gehören wie auch leere Senftuben in die Gelbe Tonne oder in den Gelben Sack. Dagegen kommen leere Gläser von Saucen in die Altglascontainer. Und wie sieht es mit Getränken aus? Getränkekartons und Kronkorken sind ein Fall für die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack. Glasflaschen ohne Pfand, zum Beispiel für Wein oder Sekt, werden nach Farben sortiert in die passenden Altglas-Container entsorgt. Einwegpfandflaschen und -dosen können Sie im Getränke- oder Lebensmitteleinzelhandel abgeben.

Essensreste sind ein Fall für den Biomüll. Dazu gehören zum Beispiel abgeknabberte Maiskolben oder die Schalen von Wassermelonen. Genauso dürfen Brotreste, Salatabfälle und alle weiteren Speisereste, roh oder gegrillt, in den Biomüll. Auch Fleisch- und Fischreste oder die Knochen von Kotelett und Hühnchen kommen in die Biotonne.

Verpackungen oder Faltschachteln aus Karton oder Papier kommen ins Altpapier, das gilt auch für Papiertüten, etwa aus der Metzgerei oder vom Bäcker. Gebrauchte Papierservietten und Küchentücher gehören dagegen in den Restmüll. Genauso wie Pappteller und Tischtücher aus Papier, sie sind oft mit Kunststoff beschichtet. Auch Einweggabeln, -messer oder -geschirr aus Holz, Bambus und anderen organischen Materialien, wie zum Beispiel Palmblättern, müssen in den Restmüll.

Schließlich muss auch die Grillkohle korrekt entsorgt werden. Wichtig ist: Sie muss vor der Entsorgung abgekühlt sein. Die erkaltete Asche gehört, in Beutel verpackt, in die graue Restmülltonne entsorgt.

„Mülltrennung wirkt“ ist eine bundesweite Initiative der von derzeit elf dualen Systeme in Deutschland. Gemeinsam wollen sie aufklären, mit Irrtümern und Müllmythen aufräumen und möglichst viele Menschen zum Mitmachen motivieren.

Oberes Bild; Nach dem Grillen: Verpackungen von Grillgut und -beilagen sowie Glasflaschen, Papier & Co. richtig entsorgen und dadurch Klima und Ressourcen schonen. Initiative. Foto: „Mülltrennung wirkt“/Marcella Merk

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